- Trudeau
- Trudeau,1) ['truːdəʊ], Garry Beekman, amerikanischer Cartoonist, * New York 1948; wurde v. a. durch seine weltweit täglich in annähernd 1 000 Zeitungen abgedruckten, politisch-satirischen »(Mike) Doonesbury«-Cartoons bekannt, für die er 1975 den Pulitzerpreis erhielt.2) [französisch try'do, englisch 'truːdəʊ], Pierre Elliott, kanadischer Politiker, * Montreal 18. 10. 1919, ✝ ebenda 28. 9. 2000; Rechtsanwalt, 1961-65 Professor für Verfassungs- und Zivilrecht an der Université de Montréal; seit 1965 Mitglied, 1965-84 Abgeordneter der Liberalen; war 1966 parlamentarischer Sekretär bei Premierminister L. B. Pearson, 1967-68 Justizminister und Generalstaatsanwalt. 1968-84 war Trudeau Vorsitzender der Liberalen Partei, 1968-79 und 1980-84 Premierminister. Er wandte sich entschieden gegen nationalistischen und separatistische Strömungen in Quebec; er setzte sich z. B. durch die gesetzliche Verankerung der Zweisprachigkeit (Official Language Act, 1969) für die Chancengleichheit von Anglo- und Frankokanadiern ein. 1982 erreichte Trudeau die Unabhängigkeit Kanadas vom britischen Parlament und die Ergänzung der revidierten Verfassung um eine Charta der Menschenrechte. In der Außenpolitik verfolgte er einen im Rahmen der Bündnisverpflichtungen selbstständigen Kurs; er nahm diplomatische Beziehungen zu China (1970) auf, verbesserte wesentlich die Beziehungen zu Frankreich und setzte sich für nukleare Abrüstung ein. Angesichts unbewältigter wirtschaftlicher Probleme (Inflation, hohe Arbeitslosenrate, wachsendes Haushaltsdefizit) verlor Trudeau zunehmend an Popularität. 1984 trat er vorzeitig von seinem Amt zurück.Schriften: Le fédéralisme et la société canadienne-française (1967); Les cheminements de la politique (1970); Lifting the shadow of war (1987).R. J. Gwyn: The northern magus. P. T. and Canadians (ebd. 1980);C. McCall-Newman: Grits. An intimate portrait of the Liberal Party (ebd. 1982).
Universal-Lexikon. 2012.